Zu den Almen am Miemingerberg gehören die Hochfeldernalm, Marienbergalm und die Seebenalm. (Foto: Knut Kuckel)
Zu den Almen am Miemingerberg gehören die Hochfeldernalm, Marienbergalm und die Seebenalm. (Foto: Knut Kuckel)

Erzählungen »Almenland Miemingerberg«

In meinen Erzählungen begegnen mir Menschen, die am Miemingerberg leben und arbeiten. Seit 700 Jahren bewirtschaften sie das Almenland am Miemingerberg. In Urkunden taucht der Gemeindename Miemingerberg im Jahre 1318 zum ersten Mal auf.

Dazu gehörten die heute selbstständigen Gemeinden Obsteig, Mieming, Wildermieming und Mötz. 1833 wurden daraus eigenverantwortliche Gemeinden.

Zum Almenland Miemingerberg gehören noch heute die Hochfeldernalm, Marienbergalm und die Seebenalm. Im nachbarschaftlichen Umfeld liegen u.a. Simmeringalm und Tillfussalm.

Im Mieminger Land konnte ich zwei Jahrzehnte lang erleben, wie junge Menschen erwachsen werden und die Arbeit ihrer Vorfahren übernehmen. Manche „meiner“ Menschen am Miemingerberg, haben uns inzwischen für immer verlassen. 

Sie alle leben weiter. Wenn wir das möchten. In ihren Geschichten, ihren Familien – in der gewachsenen Kulturlandschaft, die alle gemeinsam gestaltet haben. Die meisten über Generationen verwurzelt in Tirol.

Erzählungen »Almenland Miemingerberg« (Foto: Knut Kuckel)

In meinen Erzählungen treffe ich Almbauern, die ihre Tiere versorgen, Forstleute, die den Wald schützen, Bergretter, die Leben retten, Handwerker, die Traditionen bewahren, Kletterinnen und Kletterer, die ihre Grenzen testen.

In den Geschichtsbüchern steht Wissenswertes über Herkunft und Sprache der Menschen am Miemingerberg:

Bei der Einwanderung der Bayern im 6. bis 7. Jh. über den Fernpaß nach Nassereith teilten sich die Sippen. Die einen zogen westwärts, die anderen wanderten über Tormunz den Holzleitensattel abwärts. Sie wurden sesshaft. Der bajuwarische Einfluss wird auch über die Ortsnamen mit den Endungen „ing“ und „hausen“ deutlich. Beispielsweise Haiming, Mieming, Inzing, Pfaffenhofen, Oberhofen, Fronhausen, Schneggenhausen, Affenhausen.

Die Mieminger Mundart ist verwandt mit der Bayerischen in Garmisch bzw. dem oberen Isartal. Sprachliche Wurzeln der Mieminger finden sich auch im oberen Inntal, Vintschgau und dem Engadin. Nachzulesen im Tiroler Mundartlexikon von Dr. Josef Schatz, erschienen im Jahr 1901.

Die Großgemeinde Miemingerberg umfasste das Gebiet von den Tannwiesen im Osten, dem Inn im Süden, den Zugspitzgrat im Norden und dem Roßbach im Westen.  

Zur Gründung des Stiftes St. Gertraud in Augsburg (im Jahre 1071) erhielt das Stift Güter in Ober- und Untermieming. Diese Güter gingen 1162 in den Besitz des bayerischen Benediktinerklosters Weihenstephan über. 

Meinrad II. stiftete 1288 zur Gründung des Klosters Stams mehrere Höfe auf „Miembingerperg“ gelegen. 

Quellen:

Karl Miller-Aichholz, Mieming „Die Gemeinde am Miemingerberg“, Eigenverlag Gemeinde Mieming

Gemeindegeschichte, Wissenswert, Gemeinde Mieming

„Almentaufe“ hinter den Mieminger Bergen