Mit unseren Bildern sind wir von der Alm bis nach Mieming „ganz nah dran“. Fotografiert hat Elias Kapeller.
Mit unseren Bildern sind wir von der Alm bis nach Mieming „ganz nah dran“. Fotografiert hat Elias Kapeller.

Almabtrieb Feldernalm – „Ganz nah dran“

„Heuer waren 230 Stück Vieh auf der Hochfeldern Alm“, erfahren wir von Almobmann Andreas Scharmer. „Ein Teil von ihnen wurde schon in den vergangenen Tagen zurück nach Mieming geführt.“ Wetter- und Weideverhältnisse waren nicht mehr akzeptabel, so Andreas Scharmer, der als Almobmann sein Debüt gab.

Die Feldernalm-Hirten Fabio Riml und Martin Reich führten den Almabtrieb an. Unterstützt von den Hirten und ihren Teams der Nachbaralmen wie Tillfussalm, Seebenalm und von der Coburger Hütte.

Die Feldernalm-Hirten Fabio Riml und Martin Reich führten den Almabtrieb an. (Foto: Elias Kapeller)

Mit unseren Bildern sind wir von der Alm bis nach Mieming „ganz nah dran“. Fotografiert hat Elias Kapeller, der schon beim Sammeln des Almviehs auf der Feldernalm dabei war und die Nacht gemeinsam mit 20 Hirten auf der Alm verbrachte. Nach getaner Arbeit zündete Almhirt Martin Reich ein Feuer an. Zum Imbiss und Bier erzählten sich die Hirten erlebte Geschichten vom Almsommer. Der war überwiegend sehr verregnet und durch das viel zu kalte Frühjahr hatten die Hirten allen Grund, mit dem Weidefutter nicht „zu 100 Prozent“ zufrieden sein zu können.

Feldernalmhirt Martin Reich zündet ein Feuer an. (Foto: Elias Kapeller)

Das Vieh wurde heuer nicht geschmückt, weil der Verlust eines Tieres beklagt wurde. Andreas Scharmer, Bauer am Danielhof in Obermieming, ist nach seinem Vater Klaus Scharmer, Almobmann in der zweiten Generation. Klaus Scharmer begrüßte die Hirten am Rastplatz beim Hotel Brenner in Wildermieming. „Das war für mich heuer eine richtig entspannte Angelegenheit“, sagte er im Gespräch mit Almenland Miemingerberg.

Nach der Ankunft der Hirten und ihres Viehtrecks in Mieming, luden die Almbauern aus Obermieming und der Verein „Freunde der Josefskapelle“ gemeinsam zum Almabtriebsfestl ein. Gefeiert wurde am Samstag, dem 16. September 2016 am Kälberhag beim Bauernhof der Familie Post in Obermieming.

Ankunft am Kälberhagl in Obermieming. (Foto: Elias Kapeller)

Angeboten wurden kulinarische Schmankerln vom Bauernhof und der Alm und dazu spielte Mathias Schneider zünftige Lieder, die auf Tiroler Almen gerne gehört und gesungen werden. Mathias gehört schon seit Jahren zum Hirten-Team beim Almabtrieb von der Hochfeldern Alm.

Der Almabtrieb von der Feldernalm nach Mieming wird seit mehr als 100 Jahren traditionell durchgeführt. Für die Hirten und ihr Vieh bedeutet das 35 Kilometer Wegstrecke von der Feldernalpe aus dem Gaistal/Leutasch, über Telfs und Wildermieming, nach Mieming-Obermieming. Hier bleiben die Tiere noch bis Anfang Oktober auf dem Vorberg am Kälberriegl, dann geht’s für alle zurück in die heimischen Ställe.

Nach der Ankunft am „Kälberhag“ in Obermieming (dem Vorberg der Hochfeldern Alm), beim Bauernhof der Familie Post, wurde der zu Ende gehende Almsommer noch bis in die Abendstunden im geheizten Zelt gefeiert.

Es gehört zur uralten Tradition, dass sich die Hirten vom Almabtrieb Feldernalm/Mieming am Abend zum „Hirtenschmaus“ im Gasthof zur Post treffen. Alle kamen und noch viel mehr. Unter den zahlreichen Gästen sahen wir Bauernobmann Benedikt van Staa (Almobmann Marienbergalpe) und die Hirten der Nachbaralmen, Gerhard Wiggins (Seebenalm) und Patrick Spiecker (Marienbergalm). Patrick zeigte uns ein am Vortag aufgenommenes Video von seiner Marienberg Alm mit erstem Schnee. Er sagte: „Es wurde höchste Zeit für den Viehabtrieb.“

Almabtrieb 2017 Feldernalm/Obermieming – „Ganz nah dran“. (Fotos: Elias Kapeller)

In meinen Erzählungen begegnen mir Menschen, die im "Almenland am Miemingerberg" leben und arbeiten. Sie prägen Region und Gesellschaft.